Deutscher Frauenring Leverkusen
Heinrichstraße 43, 51373 Leverkusen

1945 - 2005: Schlaglichter aus sechs Jahrzehnten

 

Ehrungen

Neun Frauen des Ortsrings haben die silberne Ehrennadel des Verbands, sechs bekamen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Bertha Middelhauve und Elsa Spehr (Ehrenmitglied) bekamen den Verdienstorden 1. Klasse.

Pakete in die DDR

Die Frauen des Ortsrings beteiligten sich von 1970 bis 1991 an der Aktion "Persönliche Hilfe" des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen. Briefe, Pakete, Päckchen - das ging von Leverkusen aus in die ehemalige DDR. Die Aktion wurde aus Basaarerlösen mit 69.650 DM bezuschusst.

Gleichstellungsstelle

1982 nahmen vier Mitglieder des Ortsrings an einem Kongress der International Alliance of Women (IAW) in Helsinki teil. Nach der Rückkehr stellte der Ortsring einen Antrag an den Oberbürgermeister und die vier Ratsfraktionen, eine Gleichstellungsstelle bei der Stadtverwaltung einzurichten. Nach Überwindung der Schwierigkeiten zwischen den Parteien hatte der Ortsring 1985 endlich sein Ziel erreicht.

Spätaussiedlerbetreuung und Möbelbunker

1971 begann der Frauenring mit der Arbeit für Aussiedler, die wöchentlich nach Leverkusen kamen. Es waren Großfamilien aus Siebenbürgen, Alte, Kranke, frei gekaufte junge Männer aus der ehemaligen DDR, Menschen aus Arbeitslagern in Sibirien, Polen oder dem Baltikum. Wir vermittelten Patenschaften, Hilfe bei den Schularbeiten, Begleitungen zum Arzt. Bald übernahm der Frauenring die Möbelaktion. Die Stadt finanzierte einen Spediteur, der jeden Samstag Möbel einsammelte, die Elsa Spehr kritisch betrachtete. Bald gab es so viele gute Angebote, dass sich bald neben den Aussiedlern auch Leverkusener Sozialhilfeempfänger Möbel aussuchen konnten. Diese ehrenamtliche Arbeit erstreckte sich über 25 Jahre.

Frauenhaus

Als 1980 das erste Frauenhaus in Leverkusen eröffnete, unterstützte der Ortsring die Einrichtung finanziell als auch mit Sachspenden. Der DFR ist seitdem Mitglied im Verein "Frauen helfen Frauen". Er machte die Problematik "Gewalt an Frauen" in mehreren Vorträgen deutlich. Er versuchte, Vorurteile abzubauen und andere zu Solidarität zu veranlassen.

Altenklub

1962 gründete der Ortsring den ersten Altenklub in Leverkusen, der bis 1995 jeden Montag rund 80 alten Menschen einen geselligen und unterhaltsamen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen bot.

Basar

Von 1970 bis 1994 organisierte der Ortsring 25 Basare. Die Bilanz: rund 20.000 Besucher - und fast eine halbe Million DM, die verteilt werden konnten an Bootsflüchtlinge in Hongkong, das Friedensdorf Oberhausen oder das Frauenzentrum in Burkina Faso. Auch Leverkusener Projekte wurden unterstützt.

Behindertenarbeit

Das Jahr der Behinderten, 1981, war der Anlass, im Ortsring den Arbeitskreis "Behindertenarbeit" zu gründen. Sechs Frauen des Ortsrings besuchten regelmäßig die Bewohner der "Lebenshilfe"-Wohngemeinschaften, gratulierten zu den Geburtstagen, gestalteten Adventsfeiern oder besuchten Theateraufführungen. Nachdem der Basar 1994 eingestellt wurde, wurden die Besuche noch in privater Initiative fortgesetzt.

"Neuer Start" ab 35

Der Kurs wendet sich an Frauen, die ihre während der Familienphase gewonnen Erfahrungen nun anderweitig einsetzen möchten, zum Beispiel im Beruf oder durch Übernahme eines Ehrenamts. Auf Initiative von Inge Heyl fanden in Leverkusen 1984 bis 1988 fünf Kurse statt.

Unicef-Arbeitsgruppe

Bertha Middelhauve, Gründungsmitglied des Deutschen Komitees für Unicef, regte 1960 an, in Leverkusen eine eigene Arbeitsgruppe zu gründen. Der Ortsring begleitete über viele Jahre die Arbeit von Unicef vor Ort.

Straßenumbenennungen

Auf Antrag unseres Ortsrings wurde 1995 eine Straße in Schlebusch nach Bertha Middelhauve benannt. Neun Jahre später, 2004, haben wir uns mit Straßenumbenennungen befasst. Unser Fazit: 240 Straßen sind nach Männern benannt, nur 26 nach Frauen. Unser Bürgerantrag, dies zu ändern, wurde nach Beratung positiv beschieden. Künftig sollen Frauen vorrangig bei Straßenbenennungen berücksichtigt werden.

Hier finden Sie die Bertha-Middelhauve-Straße:

 

Tafel berühmter Frauen

In einer kleinen Feierstunde wurde am 25. März 2009 am Haus Von-Diergardt-Str. 3 in Leverkusen die erste Tafel berühmter Frauen enthüllt.
Diese Initiative des Deutschen Frauenrings Leverkusen entstand aus der Wahrnehmung, dass Leistungen von Frauen in der öffentlichen Darstellung deutlich hinter der von Männern zurückstehen.
Dr. Edith Weyde, Chemikerin bei AGFA, Erfinderin des Kopierverfahrens und Inhaberin von 110 Patenten, hat dies schon in ihrer Dienstzeit sehr zu spüren bekommen. Trotz aller Anerkennung für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde sie nicht in eine leitende Position berufen. Man könne Männern nicht zumuten, von einer Frau Weisungen entgegen zu nehmen.
Der Deutsche Frauenring verbindet mit diesem Auftakt die Hoffnung, dass auch andere Frauenverbände und Organisationen sich der Aktion "Tafeln berühmter Frauen" anschließen.

Interview mit Dr. Edith Weyde (1988)


 

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